Veranstaltungsarchiv

Dienstag, 20.02.2024, 20:00 Uhr // Villa Rosenthal
Aki Takase / Daniel Erdmann Duo - „ELLINGTON“
Foto: Dirk Bleicker

WEGWEISER-KONZERTE: ALTES ERHALTEN - NEUES GESTALTEN !
mit freundlicher Unterstützung der Villa Rosenthal Jena


Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur Medien (BKM) und der Initiative Musik
Förderprogramm LIVE500

Aki Takase // Piano
Daniel Erdmann // Tenor- & SopransaxophonSaxophon


Die Pianistin Aki Takase gehört zu den wichtigsten Instrumentalistinnen der Gegenwart. Nach ihrem letztjährigen umjubelten Auftritt mit ihrem langjährigen musikalischen wie auch Ehepartner Alexander von Schlippenbach freuen wir uns die bedeutende Pianistin, Komponistin und Pädagogin erneut in einer Duo-Formation einladen zu können. Dieses Mal jedoch nicht im Piano-, sondern im Saxophonduo mit dem vielfach preisgekrönten Virtuosen Daniel Erdmann.

Die Art ihres Zusammenspiels ist kaum anders als telepathisch zu bezeichnen. Dabei verbindet sich Erfindungsreichtum mit technischer Perfektion. Aki Takase und Daniel Erdmann haben viel miteinander geprobt, und das merkt man. Aber vor allem haben sie sich und uns viel zu erzählen. Die Präzision, mit der sie Unisoni und rasante Wechsel der Tempi zu meistern wissen, steht dem Flug ins Freie nicht im Wege, sondern öffnet ihm die Türen. Was während der Pandemie mit Videoschaltungen zwischen dem in Reims beheimateten Saxophonisten und der Berliner Wohnung der Pianistin begann, wurde live fortgesetzt. Bald spürten die beiden, dass sie mit ihrer Duo-Platte "Isn't It Romantic?" noch lange nicht alles gesagt, sondern gerade einmal den Anfang gemacht hatten. Die Lust am freien, eigenen Ausdruck und die Bewunderung für die Jazztradition führten Aki Takase und Daniel Erdmann beinahe instinktiv zu Ellington.

Das Schaffen von Duke Ellington – seine Kompositionen, seine Orchesterstücke, die  Mannigfaltigkeit seines Werkes und sein Klavierspiel – erwies sich als geradezu idealer Ausgangspunkt für die Spielabenteuer im Duo. Ellington wurde zum Zündstoff für die Phantasie. Dabei fanden die beiden eine Vielzahl von Zugängen. Das Spektrum reicht von weitgehender Nähe zum Original bis zu Umdeutungen, von der Variation über die Dekonstruktion und Verfremdung bis zur Kreation von etwas gänzlich Eigenem, das sich nicht mehr vom Material der Vorlagen, sondern von der Stimmung, der Atmosphäre der Kompositionen bzw. Originalaufnahmen inspirieren lässt. Themen von Duke Ellington weisen dem Duo den Weg zum Essentiellen ihres gemeinsamen Spiels: zur Improvisation.

Aki Takases Beschäftigung mit der Tradition durchzieht ihre gesamte künstlerische Biographie. Sie hat sich mit Fats Waller, W. C. Handy, Eric Dolphy, Ornette Coleman und immer wieder auch mit Duke Ellington beschäftigt – stets mit dem Ziel, tiefer in die inneren Zusammenhänge des Jazz einzudringen und sich für ihr eigenes Spiel inspirieren zu lassen. Dabei hat sie neben dem Solo insbesondere das Duo-Format bevorzugt. Mit Daniel Erdmann, der auch in ihrer Band "Japanic" mitwirkt, führte die Spur im Duo fast folgerichtig zu Ellington.      

Die Musik von Duke Ellington eignet sich für die Duo-Exkurse vor allem auch deshalb, weil sie so universell ist und weil sie in der Jazzgeschichte einen zentralen Platz einnimmt. Ellington gelang der Brückenschlag von der Überlieferung zur Moderne, von der Tradition zur Avantgarde. So, wie sich Ellington selbst auf das Kontinuum der afroamerikanischen Musik bezogen hat, können Aki Takase und Daniel Erdmann sein Schaffen nun auch auf seine Vorgänger, seine Zeitgenossen und seine Nachfolger projizieren, es also in einen Zusammenhang stellen, der von Ragtime und Stride Piano über Thelonious Monk und Bud Powell bis zu Cecil Taylor, von Schönberg und Strawinsky bis zu Conlon Nancarrow, von Ben Webster und Coleman Hawkins über John Coltrane bis in die Gegenwart reicht.

Jedes der Duo-Stücke eröffnet einen anderen Zugang, entfaltet eine eigene Farbe. Swingende Fröhlichkeit steht neben balladesker Leidenschaft und romantischer Melancholie, impressionistische Leichtigkeit neben dichten Klangwolken. In der Summe entsteht ein multiperspektivisches Bild und natürlich – wie bei allen gelungenen Reminiszenzen im Jazz – auch ein Selbstportrait, in diesem Falle ein Doppelportrait. Auf der Bühne geben sie ein perfektes Bild ab: der hochgeschossene Daniel Erdmann und die vergleichsweise zierliche, ganz auf das Klavier vertiefte Aki Takase. Doch erst in der musikalischen Interaktion, im beseelten Miteinander entsteht das spannende Psychogramm des Duos.    

Ellington wird dabei zum gemeinsamen Bezugspunkt. Mehr noch als um das Notenmaterial geht es um den Sound, eine der zentralen Kategorien seines Schaffens. Und vor allem geht es um seinen Spirit, der Charles Mingus zu einem seiner schönsten Stücke inspirierte – ein Stück, dessen Titel auch als Überschrift für diese Duo-Aufnahmen gelesen werden kann: "Duke Ellington's Sound of Love".

Bert Noglik



Aki Takase und Daniel Erdmann kennen sich nun schon eine geraume Zeit; zählte die Meisterin doch unter anderem zu Erdmanns Dozentinnen an der renommierten Hochschule für Musik Berlin. Daraus entwuchs eine belebende musikalische Zusammenarbeit, die die beiden jüngst 2021 auf einer gemeinsamen CD festhielten.
”Aki Takase und Daniel Erdmann kennen sich gut von früher und besser durch ihre jüngste Zusammenarbeit im Quintett Japanic. Und sie kommen auch im Duo offenbar so fantastisch miteinander aus, um auf Augenhöhe musikalische Perlen zu produzieren. Musikalisch hat Isn’t It Romantic? solch eine Frische, dass man nach dem Hören schnippend und gut gelaunt, als auch hochkonzentriert und inspiriert (wie wohl auch die beiden Musiker*innen) in den Tag gehen kann. - Jan Kobrzinowski, Jazzthetik 07/2021

Aki Takase wurde in Osaka geboren und wuchs in Tokio auf. Klavierunterricht erhielt sie bereits ab dem dritten Lebensjahr. Nach Studien in Tokio und den USA folgte 1981 beim Berliner Jazzfest in der Philharmonie dann der erste gefeierte Auftritt ihres Trios mit Takeo Moriyama und Nobuyoshi Ino in Deutschland. Zahlreiche Konzerte und Schallplattenaufnahmen mit Dave Liebman, Sheila Jordan, Cecil McBee, Lester Bowie, Bob Moses, Joe Henderson, Niels Henning Orsted Pedersen u.v.a. folgten. In den neunziger Jahren langjährig sehr erfolgreiche Duos mit der Sängerin Maria Joao sowie mit dem Saxophonisten David Murry. Außerdem arbeitete sie im Trio mit Reggie Workman und Rashied Ali. Von 1997 bis 1999 arbeitete sie als Gastprofessorin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. 1999 erhielt die den Kritikerpreis der Berliner Zeitung. Aki Takase erhielt im Jahr 2002 den SWR Jazzpreis. Desweiteren erhielt sie 4 Schallplattenpreise der Union deutscher JazzmusikerInnen. Für ihre CD „Aki Takase plays Fats Waller“ wurde ihr 2004 der Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik für die beste Jazzproduktion verliehen.

Daniel Erdmann wurde 1973 in Wolfsburg geboren. Er spielt seit 1983 Saxophon und studierte u.a. bei Gebhard Ullmann an der Hochschule für Musik Hanns Eisler. Er nahm Alben für verschiedene Labels auf, u.a. BMC, ENJA, ACT, LABEL BLEU, INTAKT und spielt weltweit Konzerte mit Bands und Musikern wie Das Kapital, Vincent Courtois, Aki Takase, Carlos Bica, Heinz Sauer, Samuel Rohrer, Henri Texier. 2014 gründete er die deutsch-französische Compagnie DAS ATELIER und seine neue Band Daniel Erdmann´s Velvet Revolution mit Théo Ceccaldi und Jim Hart. Das erste Album der Band bei BMC Records wurde mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik und einem Echo Jazz ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen waren 2020 der SWR-Jazzpreis und 2021 der deutsche Jazzpreis für Holzbläser.

 

Samstag, 17.02.2024, 18:00 Uhr // Theaterhaus Jena
Lange Brigitte-Reimann-Nacht
Atelierportraet von Ernst Jaeger

Lange Brigitte-Reimann-Nacht – Programmstruktur

Teil I:
„Franziska“ 18.00 Uhr – 19.40 Uhr
- Porträtfilm Brigitte Reimann
- Lesung aus „Franziska Linkerhand“
  (Anna Thalbach)
- Gespräch mit Angela Drescher zur Neuauflage von
  „Franziska Linkerhand“ (Moderation D. Ebert)
- Jazz-Musik David Helbock .
- Lesung aus „Franziska Linkerhand“ (Stadtplanung)
  oder aus dem Briefwechsel Reimann/Henselmann
  (Anna Thalbach)
- Podium zur Stadtplanung in der DDR und zum
  Briefwechsel Reimann/Henselmann mit Thomas Flierl
  und Dr. Matthias Lerm (Moderation Matias Mieth.

20 Minuten Pause

Teil II:
„Schwarzer Schnee“ 20.00 Uhr – 21.30 Uhr

- Jazz-Musik David Helbock
- Lesung aus dem Briefwechsel Reimann/Pietschmann
  und Podium mit Kristina Stella (Mod. Martin Straub)
- Wort-Musik-Performance zu den späten Reimann-
Tagebüchern mit der Gruppe Megaphon .

20 Minuten Pause

Teil III:
„Singend im Regen“ 21.50 Uhr bis 23.00 Uhr

- Chopin-Jazz-Arrangement David Helbock
  Auszug aus den Tagebüchern (Zusage: Anna
  Thalbach)
-David Helbock und sein Jazz-Trio
( David Helbock und Trio Random/Control) .

 

Ticketlink:
https://tickets.vibus.de/00100175000000/shop/vstdetails.aspx?VstKey=10017500004637000

Donnerstag, 08.02.2024, 20:00 Uhr // Cafe Wagner - Kochstraße 2a
SKY JACK
Foto-Lindsey Appoli

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SKYJACK Album Release-Tour «LIGHT CYCLE»
made in Switzerland

Marc Stucki (CH) – tenorsax
Andreas Tschopp (CH) – trombone
Kyle Shepherd (SA) – piano
Shane Cooper (SA) – bass
Jonno Sweetman (SA) – drums

Skyjack ist eine Naturgewalt, die Musik immer kollektiv und doch aus der Feder der einzelnen Bandmitglieder. Eleganz, Kraft, Tradition und Freiheit gesotten in einem Topf voller Gewürze aus zwei Kontinenten.
Skyjack ist eine Kollaboration von Musikern aus der Schweiz und Südafrika. Die Zusammenarbeit hat ihren Ursprung in der Berner Jazzwerkstatt, wo sich Kyle Shepherd, Shane Cooper und Kesivan Naidoo (drums) auf verschlungenen Pfaden und in verschiedenen Formationen mit Marc Stucki und Andreas Tschopp trafen. Die Begegnung sprühte Funken auf musikalischer und persönlicher Ebene und hatte zur Folge, dass im Juni 2013 eine Quintett Tournee durch Südafrika und Swaziland stattfand. Obwohl die Formation als solche vor der Tour noch nie gespielt hatte, wurde bereits bei der ersten Probe klar – so fühlt sich kein Projekt an, Skyjack ist eine Band. Hier hatten sich fünf Musiker vom gleichen Geiste, fünf hoch energetische Improvisatoren gefunden. Im Jahre 2015 gewann die Band den hochdotierten „Transnational“ Preis in der Schweiz. Die Produktion ihres ersten Albums „Skyjack“ folgte im Jahre 2016 mit einer ausgedehnten mehrheitlich ausverkauften 3-wöchigen Releasetour durch Südafrika im September. Im April 2017 war die Band einer der Headliner am Cape Town International Jazz Festival.

Im Frühjahr 2018 konnte die Band eine weitere ausgedehnte Tour durch die Schweiz und Deutschland mit einem vielbeachteten Konzert am Zürcher Taktlos Festival spielen. Im Herbst 2018 folgte dann eine Pre- Release Tour mit ihrem im April 2019 bei Enja/Yellowbrid Records erschienenen Album „The Hunter“ durch Südafrika mit anschliessender Release Tour durch Deutschland und die Schweiz im 2019. Kesivan Naidoo beschloss 2020 zeitgleich mit der Corona-Pandemie die Band zu verlassen. 2022 folgte eine Tour durch Südafrika mit anschliessender Recording-Session mit dem neuen Schlagzeuger Jonno Sweetman.
Skyjack releasen ihr drittes Studioalbum „Light Cycle“ als Doppel-Vinyl LP auf dem Südafrikanischen Label As-Shams Records im Februar 2024.

https://skyjackmusic.com/

 

 

Sonntag, 04.02.2024, 20:00 Uhr // Kulturzentrum Mon Ami - Weimar
ADELE NEUHAUSER & EDI NULZ
Foto:(c)edinulz

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ADELE NEUHAUSER & EDI NULZ  - MYTHOS. Was uns die Götter heute sagen.

Eine musikalische Lesung nach Stephen Fry
Adele Neuhauser kehrt in Begleitung des Trios „Edi Nulz“ zurück zu ihren
griechischen Wurzeln.

EDI NULZ:
Siegmar Brecher - bassclarinet
Julian Adam Pajzs -tenor- & baritonguitar
Valentin Schuster -drums


Sie liest aus Kultautor Stephen Fry’s „MYTHOS. Was uns die Götter heute
sagen" die äußerst humorvollen, neu adaptierten Sagen der Antike.
Zügellosigkeit, Lebenslust, Mord und Totschlag, Triumph und Tragödie:
Die griechischen Göttersagen sind wilder und wüster als das Leben selbst
und bieten damit alles, was sich Leser wünschen. Die alten Griechen
inspirierten unter anderen Shakespeare, Michelangelo, James Joyce und
Walt Disney.
In Stephen Frys brillanter Nacherzählung erwachen die alten Sagen zu
neuem Leben. Wir bestaunen die Entstehung des Universums aus dem
Chaos, verlieben uns mit Zeus, sehen die Geburt des Hermes, nehmen
Teil am musikalischen Wettstreit zwischen Apollon und einem Satyr und
weinen mit König Midas über die vergoldete Welt.

 

Die Musik von "Edi Nulz" passt nicht nur von ungefähr wunderbar zu
Stephen Frys grandiosen und umwerfend komischen Erzählungen.
Ihr stimmungsvoller "Kammerpunkjazz" fabuliert sich bereits seit
Anbeginn mit einer gehörigen Portion Humor über die Bühnen in die Ohren
seiner Fans.
Speziell für diese musikalische Lesung mit Adele Neuhauser ließen sich die
Musiker von griechischen Skalen, phrygischen Klängen und den ungeraden
Rhythmen des Südens inspirieren.


Das Programm basiert auf Stephen Fry: Mythos. Was uns die Götter heute sagen. Aus dem
Englischen von
Matthias Frings (Aufbau Verlag, Berlin 2018)

Mit freundlicher Genehmigung von Stephen Fry
Texrechte bei Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin
Das Buch ist im Buchhandel erhältlich.

Samstag, 25.11.2023, 20:00 Uhr // KuBa Jena, Spitzweidenweg 28
NI! (FR) & MAKROPLASTIK
Foto: Fraek Out - Klein

AG Tanztee präsentiert: NI! (FR) & MAKROPLASTIK

Seit die diversen Bands des Lyoner Labels Dur Et Doux (Poil, Chromb!, Piniol, Ultra Zook um nur einige zu nennen) ihren irrsinnigen Output auch hier in Deutschland zum Besten geben, heißt es hinter vorgehaltener Hand, das Trinkwasser in Lyon sei mit psychoaktiven Substanzen versetzt. Anders ließe sich der Umstand nicht erklären, dass so viel unglaublich gute Musik von dort kommen kann. Die 4-köpfige Kapelle Ni! wird diese Mär weiter füttern, und die Fragezeichen werden nach dem Konzert noch größer sein als zuvor. Irgendwo zwischen Math-Rock, Noise-Music und knallhartem Geballer liefern die Jungs von Ni! eine Show ab, bei der kein Auge trocken bleiben wird.
Musik: Live in Nantes ( https://tinyurl.com/535adyzu )

Support: Makroplastik (D)
Volle Experimentalbreitseite aus Dresden. Sind Makroplastik eine Band? Eine Soundinstallation? Darf man da mal anfassen?
Infos: kuba-jena.de